Mit der neuen Organisation und Feuerkraft ausgestattet verband sich der Staat mit dem Handelskapital zur Organisation blutiger Raubzüge und zur gewaltsamen Durchsetzung eines Werttransfers von den eroberten Ländern in die Zentren. Franciso Pizarro gelang es so z.B. im 16. Jahrhundert, das Inkareich mit einer kleinen Truppe, aber überlegenen Feuerwaffen in die Knie zu zwingen. Eine besonders erfolgreiche Verbindung von Staat und Handelskapital war die britische „East India Company“, die 1600 gegründet wurde durch einen Freibrief, den Königin Elisabeth I verschiedenen reichen Londoner Kaufleuten am 31. Dezember 1600 ausstellte. Im Prinzip war die IEC also eine Aktiengesellschaft. Der Freibrief währte letztlich beinahe hundert Jahre und sicherte der EIC eine durchschnittliche Profitrate von etwa 100 %. Gleichzeitig wurde die EIC zu einem der größten Gläubiger der englischen Staatskasse. König Karl II bestätigte am 3. April 1661 die früheren Privilegien und verlieh der Kompanie auch die Zivilgerichtsbarkeit, die Militärgewalt und das Recht, mit den "Ungläubigen" in Indien Krieg zu führen und Frieden zu schließen. Sie stellte also letztlich eine Art frühes „Stamokap“-Unternehmen dar, das kommerzielle und staatliche Interessen verband und so bereits den spezifisch modernen Typus des bürgerlichen Staates verkörperte. Das Recht zur Kriegsführung nutzte die EIC durch drei Kriege gegen die niederländische Konkurrenz im 17. Jahrhundert, deren Erfolg im Jahr 1674 das britische Handelsmonopol sicherte. In dieser Zeit explodierte der Wert der EIC-Aktien förmlich, allein zwischen 1660 und 1685 verneunfachte er sich und die Profitrate stieg auf 200 bis 300 %