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 Schiffstypen
Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

14.02.2009 19:17
Fregatte Antworten

Die Bezeichnung „Fregatte“ für relativ kleine, schnelle Kriegsschiffe erscheint etwa seit Ende des 16. Jahrhunderts im nördlichen Europa. Das Kennzeichen dieser Schiffe war zunächst das Fehlen der hohen Aufbauten an Bug und Heck, die die See-Eigenschaften bei anderen Schiffstypen beeinträchtigten. Ansonsten bildeten sie noch keinen einheitlichen Schiffstypus. Ein frühes Beispiel ist die unter Heinrich VIII. in England für die Royal Navy gebaute Tygar, von der eine Zeichnung in der Anthony Roll überliefert ist; das Schiff trug seine Geschütze auf einem durchlaufenden Deck und wies weder Vorder- noch Achterkastelle auf. Der Entwurf eines ähnlichen Schiffs ist in den „Fragments of Ancient English Shipwrightry“ des englischen Schiffbauers Mathew Baker enthalten. Da jedoch im Nahkampf niedrige Schiffe leichter zu entern waren, kehrte man zu Ungunsten der Segeleigenschaften in gewissem Rahmen zu Vorder- und Achterkastellen zurück.

Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde eine Vielzahl verschieden ausgelegter Kriegsschiffe als Fregatte bezeichnet, sowohl Schiffe mit nur einem bewaffneten Deck als auch solche mit zweien. Andererseits wurden Schiffe, die man heute zu den Fregatten bzw. deren Vorläufern zählt, mit anderen Namen bedacht, in den Niederlanden etwa als Pinasse. Als erste „echte“ englische Fregatte wird häufig die unter Oliver Cromwell in Dienst gestellte Constant Warwick bezeichnet, ein 1646 als Freibeuter gebautes Schiff mit 30 Kanonen, das sich durch eine für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Länge des Kiels im Verhältnis zur Breite des Rumpfs auszeichnete. Obwohl die Constant Warwick und die ähnliche Adventure schon Vorläufer des späteren Schiffstyps waren, wurde der Begriff „Fregatte“ keineswegs nur für solche Schiffe verwendet, sondern allgemein für Kriegsschiffe mit einer außergewöhnlich hohen Geschwindigkeit, weswegen man auch das 90-Kanonen-Linienschiff Naseby (ab 1660: Royal Charles) mit diesem aus heutiger Sicht kaum passenden Namen bedachte. Erst in den 1740er Jahren entstand, nachdem es mit der schwedischen Vita Ørn von 1715 schon einen wenig beachteten Vorläufer gegeben hatte, der klassische Segelfregatten-Typ. Konstruktiv waren dies Zweidecker (zwei komplett von vorn bis achtern durchlaufende Decks); im Gegensatz zu früheren Fregatten war das untere Deck unbewaffnet, lag dicht über oder gar unter der Wasserlinie und hatte keine Stückpforten. Üblicherweise wurden bei Kriegsschiffen nur die bewaffneten Decks gezählt – obwohl die Fregatte also von der Konstruktion her zwei durchlaufende Decks hatte, besaß sie nur ein bewaffnetes und gilt somit als „Eindecker“.
Als Bild die frz. Fregatte " Belle Poule", sie transportierte den Leichnam Napoleon´s von St. Helena nach Cherbourg

Volle Segeln und ne Handbreit Wasser unnerm Kiel
Es gibt keinen Kurs zu einem Ort, der nicht gefunden werden will. Andernfalls wüsste doch ein jeder wo dieser Ort ist.

Angefügte Bilder:
freg3_01.jpg  
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