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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Piraten im asiatischen Raum
Saskia von Paland Offline

Commander


Beiträge: 87

07.02.2009 17:49
Die Witwe Ching Antworten

Die Witwe Ching
Ching Shih, Zheng Yi-Sao oder Cheng I Sao ) (* 1785; † 1844) war eine berühmte chinesische Piratin.
Sie hatte rund 1.500 Schiffe und ca 80.000 Mann unter ihrem Kommando.
Im Jahre 1801 heiratet ein Piratenkapitän namens Cheng (oder Ching) eine junge Prostituierte und gemeinsam bauten die beiden eine große Piratenflotte auf. Der Kapitän verstarb im Jahre 1807 und ließ seine Frau die jetzt als die Witwe Cheng (oder Ching) bekannt wurde zurück.

Kia-King der Kaiser von China erließ ein neues Edikt, das Piraten scharf verurteilte. Im Januar 1808, kam es, in den Gewässern von Kwangtung, zu einer Seeschlacht zwischen der kaiserlichen Flotte und den Piraten, wobei die Kaiserlichen schwer geschlagen wurden. Nach einer Reihe weiterer verlorener Gefechte änderte die Regierung ihre Taktik und machte der Witwe 1810 ein Amnestieangebot. Diese nahm an und beendete ihr Leben als friedliche wohlhabende Großmutter 1844.
(Anmerkung: Die Geschichten der Witwe Ching geht soweit auseinander das ich nur Eckdaten reingesetz habe)

Saskia von Paland entsendet euch einen Gruß
"Es tut mir leid, dich hier zu sehen, aber wenn du wie ein Mann gekämpft hättest, müßtest du jetzt nicht wie ein Hund hängen."

Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

13.02.2009 19:45
#2 RE: Die Witwe Ching Antworten

Neben der Zeit der Wōkòu im 13. Jahrhundert gilt die Übergangszeit zwischen der chinesischen Ming-Dynastie und der von dem Volk der Mandschu getragenen Qing-Dynastie als Blütezeit der chinesischen Piraterie. Geprägt wurde sie von Mitgliedern der Familie Zheng, angefangen bei Zheng Zhilong, der zunächst als Kaufmann in Macao und Manila wirkte und sich ab 1624 Piraten anschloss. Er überfiel chinesische und niederländische Schiffe und entwickelte sich für die geschwächte Ming-Regierung zu einer ernsten Bedrohung, verfügte er doch über eine größere Zahl von Dschunken und ging schließlich zur Schutzgelderpressung gegenüber anderen Kaufleuten über.
Die Machthaber der Ming-Dynastie zahlten ihm erhebliche Geldsummen und bewegten ihn 1628 dazu, der Regierung bei der Bekämpfung der Seeräuberei zu helfen. Er errang hierbei militärische Ehren und erhielt einen Adelstitel. Als die Ming-Regierung ihn jedoch aufforderte, seine Stützpunkte an der Küste zu verlassen, um sie bei der Verteidigung gegen die Mandschu im Landesinneren zu unterstützen, verweigerte er dies und verbündete sich mit der neuen mandschurischen Qing-Dynastie. Im Gegensatz dazu lieferte sich sein Sohn Zheng Chenggong – besser bekannt als Koxinga – mit der Qing-Dynastie lange Kämpfe, während derer er unter anderem zeitweilig die Mündung des Jangtse sperrte. Zwischen etwa 1650 und 1660 stellte er den stärksten Machtfaktor im Seegebiet zwischen Jangtse und Mekongdelta dar. Um 1655 verfügte er über 100.000 bis 170.000 Mann in der Provinz Fujian, die von ehemaligen Ming-Offizieren befehligt wurden. Mit diesen Kräften griff er Nanjing an, wurde dort aber 1659 schwer geschlagen. Er konnte sich zwar in der Küstenstadt Xiamen zunächst noch halten, zog sich 1661 aber mit 25.000 Mann auf 900 Schiffen nach Taiwan zurück, wo er die Niederländer vertrieb. Mit seinem Tod 1662 endete die Ära der Familie Zheng.

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Es gibt keinen Kurs zu einem Ort, der nicht gefunden werden will. Andernfalls wüsste doch ein jeder wo dieser Ort ist.

Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

13.02.2009 19:45
#3 RE: Die Witwe Ching Antworten

Zheng Qi und Zheng Yi-Sao Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Le-Dynastie in Vietnam durch die 1765 ausgebrochene Tay-Son-Rebellion gestürzt worden war und es zum Bürgerkrieg kam, bemühten sich die Tay-Son etwa ab 1792 um die Anheuerung von Kaperfahrern aus den südchinesischen Fischerdörfern, um ihre Macht zu festigen. Zheng Qi, der bereits 1786 in ihre Dienste getreten war, verfügte als ehemaliger Banditenführer und Pirat über hinreichende Erfahrungen, um eine Piratenflotte zu organisieren. Als die Tay-Son im Kampf gegen den von den Franzosen unterstützten Nguyễn Phúc Ánh immer mehr unter Druck gerieten, musste Zheng Qi 1801 aus Vietnam fliehen. Er versuchte im Jahre 1802, mit einer Flotte von 200 Dschunken die Tay-Son zu unterstützen, wurde jedoch geschlagen. Danach kam es zu erbitterten Kämpfen unter den Piraten, bis 1805 Zheng Yi, ein Vetter Zheng Qis, die Piratenführer der gesamten Provinz Guangdong zu einem Vertrag bewegen konnte, in dem sie sich unter seinem Kommando zusammenschlossen. Es handelte sich um sechs Flotten, wobei die größte etwa 300 Dschunken und 40.000 Piraten umfasste und die kleinste etwa 70 Dschunken. Diese Piratenorganisation war, im Gegensatz zu anderen Piratenorganisationen, streng hierarchisch gegliedert. Die Flotten wurden zu Geschwadern von jeweils bis zu 36 Schiffen mit 1.500 Besatzungsmitgliedern umorganisiert. Interessant war das System der Beuteverteilung – nur ein Fünftel erhielt das Schiff, das die Beute gemacht hatte, der Rest wurde in eigene Lagerhäuser überführt, verwertet und an alle Mitglieder ausgeschüttet. Hierdurch kam es zu einem erheblichen Zusammenhalt der Organisation.

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Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

13.02.2009 19:46
#4 RE: Die Witwe Ching Antworten

Am 16. November 1807 verstarb Zheng Yi. Nachfolgerin wurden seine Frau Zheng Yi-Sao und ein Ziehsohn Zheng-Yis, Zhang Bao, der später Zheng Yi-Sao auch heiraten sollte. Zheng Yi-Sao führte einen Verhaltenskodex ein, dessen Missachtung mit erheblichen Strafen verbunden war. Sie konnte das Unternehmen so weit führen, dass ohne ein Schutzzertifikat der Piraten kaum ein Schiff an der chinesischen Küste unterwegs sein konnte. Die Schutzbriefe konnten gegen Schutzgeldzahlungen bei den Piratenkapitänen oder bei regelrechten Außenstellen an Land erworben werden. Auf dem Höhepunkt der Macht umfasste der Piratenbund über 1.000 Schiffe und umfasste 150.000 Seeräuber.

Militärische Mittel verfehlten die Wirkung gegen dieses Piratenunwesen, selbst der Einsatz von europäischen Schiffen brachte keine durchschlagenden Erfolge. Erst ein umfassendes Amnestieprogramm beendete diesen Piratenbund, nachdem er sich selbst durch innere Auseinandersetzungen geschwächt hatte.

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