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 Piraten allgemeines und alltägliches
Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

13.02.2009 22:15
Luv und Lee Antworten

Luv ist ein Begriff aus der Seemannssprache und bedeutet die dem Wind zugekehrte Seite, z. B. in der Schifffahrt (siehe auch: Segeln).

Lee bezeichnet dementsprechend die dem Luv entgegengesetzte, also vom Wind abgewandte Seite. Bei Segelbooten in Fahrt ist Lee die Bootsseite, auf der das Segel (Großsegel) steht.
Wie viele Begriffe der Seemannssprache kommt auch Luv aus dem Niederländischen. Mit loefzijde ist die Ruderseite gemeint, weil an dieser Seite eine Art Hilfsruder dafür sorgen musste, dass das Schiff sich nicht in den Wind drehte. Lee kommt ebenfalls aus dem Niederländischen (lijzijde) und bedeutet „laue Stelle“.
Beide Begriffe setzten sich ab dem 17. Jahrhundert auch in anderen Gebieten durch, wie beispielsweise der Meteorologie oder der Geographie. Hier bezeichnet Luv die vom Wind angeströmte Seite eines topographischen Hindernisses (Wetterscheide) mit einem aufsteigenden Wind und damit oft verbundenen Niederschlägen (orografischer Steigungsregen). Lee bezeichnet dementsprechend die rückwärtige Seite des Hindernisses an der der Wind absinkt und zum Föhn werden kann, und weniger Niederschläge fallen.
Für die taktische Führung von Segelkriegsschiffen war der Begriff der Luvstellung bzw. Leestellung von besonderer Bedeutung, das heißt die relative Stellung eines Schiffes oder einer Flotte zum/zur jeweils gegnerischen:
Wenn Schiff B sich auf der Luvseite von Schiff A befindet, so hat es die „Luvstellung“. Es kann nach Belieben manövrieren und das Gefecht erzwingen, da Schiff A gegen den Wind ankreuzen müsste, um den Abstand zwischen den Schiffen aus eigener Kraft zu verringern.
Umgekehrt befindet sich Schiff A auf der Leeseite von B, es hat also die Leestellung. Aus dieser heraus kann A normalerweise kein Gefecht erzwingen, sich dafür aber besser vom anderen Schiff entfernen.
Eine Flotte versuchte in der Regel also stets, die Luvstellung gegenüber der feindlichen Flotte zu erlangen, um selbst freier manövrieren zu können. Eine unterlegene Flotte, die dem Kampf auszuweichen versuchte, musste meistens genau dies verhindern. Es gibt dabei Ausnahmen, etwa in der Schlacht von Les Saintes.

Volle Segeln und ne Handbreit Wasser unnerm Kiel
Es gibt keinen Kurs zu einem Ort, der nicht gefunden werden will. Andernfalls wüsste doch ein jeder wo dieser Ort ist.

Angefügte Bilder:
180px-Luv_und_Lee.png  
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