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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Schiffstypen
Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

19.02.2009 10:36
Galeere bis Galeone Antworten
Die ältesten Galeeren der Phönizier und Griechen, lange, offene Boote meist mit Decks am Bug kamen um 850 v. Chr. zum Einsatz. Schon die Assyrer bauten zweireihige Galeeren mit einem vollständigen Kampfdeck über der oberen Rudererreihe. In Griechenland kamen um 700 v. Chr. ebenfalls Galeeren mit zwei Reihen von Ruderern auf. Vom 6. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. war dann die Trireme das wichtigste Kriegsschiff der Seemächte im Mittelmeer, allerdings gab es bald auch vier- und fünfreihige Galeeren. Mit dem Aufstieg Roms zur einzigen Seemacht im Mittelmeer waren die Triremen aber zu schwer und zu langsam für die neue Hauptaufgabe, die Jagd auf Piraten. Kleine schnelle Kriegsschiffe wie die Liburne wurden zur neuen Hauptwaffe der römischen Flotte.
Der Einsatz der geruderten Kriegsschiffe bot im Mittelmeerraum allgemein eine Reihe von Vorteilen. Ein gerudertes Schiff war vom Wind unabhängig und konnte so im Gefecht beliebige Manöver durchführen, und Wendigkeit ist in einem so stark gegliederten Seegebiet wie dem Mittelmeer immer ein Vorteil. Außerdem konnte ein gerudertes Schiff für kurze Zeit auf erheblich höhere Geschwindigkeit gebracht werden als ein gesegeltes, und nicht zuletzt bot ein Schiff ohne Segel dem Gegner erheblich weniger Angriffsfläche für Brandwaffen, denn seit jeher war Feuer an Bord die größte Gefahr für ein Schiff.
Das antike Schiffbauerbe lebte in der Dromone, dem Kriegsschiff des byzantinischen Reiches, fort. Dromonen hatten einen Unterwasserrammsporn, zwei Riemenreihen und ein Rahsegel. Die Dromone stand somit am Ende einer langen Entwicklung und war ein ausgereifter Schiffstyp, der aber technisch ausgeschöpft war und kaum noch Potential für die Weiterentwicklung bot.
Im 7. und 8. Jahrhundert eroberten die Araber große Teile der Mittelmeerküste und begannen, den Mittelmeerschiffbau zu beeinflussen. Wesentliche Elemente des arabischen Schiffbaus wie das trapezförmige Luggersegel und der stark ausfallende Steven sind noch heute in der Dau zu sehen. Die Dau war ein reines Segelschiff, für das der stetige Monsunwind des Indischen Ozeans ein hervorragender Antrieb ist, aber als Kriegsschiff im Mittelmeerraum wäre sie zu langsam und zu träge gewesen.
Mit den Kreuzzügen wuchs der Seeverkehr im Mittelmeerraum rapide. Davon profitierten vor allem italienische Städte wie Genua und Venedig, die es durch Transport und Handel zu Wohlstand brachten. Die Staaten hatten sowohl das Bedürfnis, ihre Seewege zu sichern, als auch die finanziellen Mittel, Flotten zu bauen und zu unterhalten. Im 11. und 12. Jahrhundert wurden so verschiedene Ruderschiffe gebaut, die aber auch schon einige arabische Elemente besaßen. Ende des 12. Jahrhunderts schälte sich die eigentliche Galeere als neues Kriegsschiff heraus. Sie war ein wendiges schnelles Schiff mit einer Riemenreihe und einem ausfallenden Vorsteven, der in einem Überwasserrammsporn endete. Sie war der Dromone an Geschwindigkeit überlegen und außerdem sehr viel wendiger als eine Dau.
Ab dem 13. Jahrhundert gab es im Mittelmeerraum nur noch einen Kriegsschiffstyp, die Galeere, die im 14. Jahrhundert ihre Vervollkommnung erlebte. Zum Ende des Mittelalters machte der Schiffbau in ganz Europa rasante Fortschritte, und die Einführung des Heckruders und der mehrmastigen Takelage machte auch vor der Galeere nicht halt, die nun nicht mehr auf die unhandlichen Riemen angewiesen war und als Tarida einen zweiten, kleineren Mast am Heck dazubekam. Im 15. Jahrhundert begann man, noch einen dritten Mast am Bug aufzustellen. Bei diesem Schiffstyp trugen alle drei Masten ein Lateinersegel.
Mit Einführung der Feuerwaffen auf See im 15. Jahrhundert wurde auch die Galeere mit Kanonen bestückt. Da die Galeere, deren Hauptwaffe der Rammsporn war, direkt auf ihren Feind zufuhr, wurden die Kanonen auf der Back, in Fahrtrichtung zeigend, installiert. Damit hatte die Galeere ihre endgültige Form erreicht, die sie über Jahrhunderte beibehalten sollte.

Die nordafrikanischen Korsaren der Barbareskenstaaten bevorzugten etwas kleinere und wendigere Galeeren, die sogenannten Fustas mit 15 bis 22 Ruderbänken, für ihre Raubzüge auf dem Mittelmeer.
Im Marinemuseum in Istanbul ist die Galeere Kadirga zu sehen (ohne Masten). Das Schiff stammt aus dem späten 15., nach anderen Angaben aus dem 16. Jahrhundert und ist die einzige erhaltene Galeere der Welt. Bis 1839 war sie im Dienst. Sie ist 37 m lang, 5,7 m breit und hat einen Tiefgang von ca. 2 m. 144 Ruderer bewegten mit 48 Riemen das 140 Tonnen schwere Schiff.
Die Erfindung der Stückpforte um 1500 machte es möglich, eine größere Zahl schwerer Geschütze in Breitseitenaufstellung zu platzieren. Dies war nur bei Segelschiffen, nicht jedoch bei den Galeeren möglich, da bei ihnen die Breitseiten mit Riemen und Ruderern belegt waren. Der Galeere erwuchs somit ein neuer Gegner, der anfangs jedoch im Mittelmeer nicht viel zum Einsatz kam, da Galeeren an Geschwindigkeit und Wendigkeit überlegen waren und die Feuerwaffen noch zu schwach, um dies zu kompensieren.

Um jedoch mit der Entwicklung Schritt halten zu können, versuchte man, die Galeere so groß zu bauen, dass sie zusätzlich zu den Ruderern noch ein Batteriedeck tragen konnte. Dieses Schiff nannte man Galeasse. Doch die Galeasse hatte durch ihre Größe und Masse den Bonus an Geschwindigkeit und Wendigkeit eingebüßt, den die Galeere besaß, konnte aber nicht so viele Geschütze tragen wie ein reines Segelschiff. Damit war klar, dass die Galeere ihr Entwicklungspotential erschöpft hatte und es nur eine Frage der Zeit war, bis das stark armierte Segelschiff die Galeere als primäres Kampfschiff ablösen würde.
Doch bis es soweit war, wurden im 16. Jahrhundert im großen Stil Galeeren gebaut und eingesetzt. 1571 kam es bei Lepanto zur größten Galeerenschlacht der Geschichte. Die spanische Armada von 1588 bestand unter anderem aus Galeeren und Galeassen, und in den Kriegen der Spanier gegen die Niederländer kamen auf spanischer Seite auch zu Beginn des 17. Jahrhunderts noch Galeeren zum Einsatz.
Anlässlich des vierhundertsten Jahrestages der Seeschlacht von Lepanto wurde im Museu Marítim von Barcelona 1971 eine spanische Galeere dieser Zeit originalgetreu nachgebaut; sie ist seitdem dort ausgestellt. Es handelt sich dabei um das Flaggschiff Don Juan de Austrias, die Real, mit der er als Oberbefehlshaber die Flotte der Heiligen Liga anführte. Die Real war 60 m lang, hatte eine Breite von 6,2 m und einen Tiefgang von 2,1 m, wurde von 290 Ruderern bewegt und trug in der Schlacht von Lepanto etwa 400 Mann seemännische Besatzung und Soldaten. Ihrer Bedeutung gemäß waren ihre Aufbauten prächtig verziert und das ganze Schiff in den Farben Rot und Gold gehalten. Mit ihr trug Don Juan entscheidend zum Sieg der Liga bei, indem er das Flaggschiff des osmanischen Admirals Ali Pascha, die Sultana, angriff und nach hartem Enterkampf bezwang.
Die Real war allerdings weitaus größer als die zu ihrer Zeit typischen Galeeren des Mittelmeeres. Die venezianischen Großgaleeren bei Lepanto waren 46 m lang und 5,5 m breit (7,3 m mit den Riemenauslegern), hatten 1,8 m Tiefgang, und wogen leer etwa 180 Tonnen; die normalen Kriegsgaleeren waren 42 m lang und 5,1 m breit (6,7 m mit den Auslegern), hatten 1,7 m Tiefgang und wogen 140 Tonnen. Die Schiffe der osmanischen Flotte waren etwas länger (50 m) und breiter (6 m), aber leichter gebaut.
Den europäischen Admiralitäten wurde jedoch schnell bewusst, dass die Galeere aufgrund ihrer geringen Feuerkraft und ihrer fehlenden Hochseetauglichkeit für die Kolonisierung der Welt und zur Sicherung überseeischer Interessen nicht geeignet war. Das neue Kriegsschiff des 17. Jahrhunderts, das Linienschiff, war aufgrund seiner Größe und Bewaffnung mit Galeeren nicht zu bezwingen.
In den Marinen des Orients wurden Galeeren nach wie vor gebaut, noch bis ins 18. Jahrhundert hinein. Aufgrund der ausschließlichen Flottentätigkeit im Mittelmeerraum war die fehlende Hochseetauglichkeit nicht wichtig, Piraterie und Sklavenhandel lieferten Nachschub an billigen Ruderkräften, und Galeeren waren billiger und einfacher zu bauen als die Linienschiffe, die damals die aufwendigsten und komplexesten technischen Systeme waren. Aus ähnlichen Gründen kamen auch in der flachen Ostsee noch im 18. Jahrhundert Galeeren zum Einsatz.

Volle Segeln und ne Handbreit Wasser unnerm Kiel
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Jan van Eijk Offline

Admiral


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19.02.2009 10:39
#2 RE: Galeere Antworten

Bireme
Eine Bireme ist ein antikes Ruderkriegsschiff, mit zwei Reihen von Riemen übereinander.
Biremen wurden aus griechischen Vorbildern entwickelt und waren bereits bei den Phöniziern und Persern im Einsatz. Dieser Schiffstyp wurde vor 700 v. Chr. entwickelt und diente als Kriegsschiff. Man unterschied die Biremen nach der Anzahl der Riemen. So hatte der Fünfzigruderer auf jeder Seite 50 Riemen. Jeder Riemen war mit mehreren Mann besetzt. Die Länge eines Fünfzigruderers betrug etwa 30 Meter.

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Jan van Eijk Offline

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19.02.2009 10:41
#3 RE: Galeere Antworten

Liburne
Eine Liburne war in der römischen Flotte ursprünglich ein leichtes, zweirangiges (mit zwei Ruderreihen versehenes) und bewegliches Kriegsschiff.
Die Römer übernahmen den Schiffstyp von den illyrischen Liburnern. In der Schlacht bei Actium bestand die von Marcus Vipsanius Agrippa kommandierte Flotte Oktavians (des späteren Augustus) überwiegend aus Liburnen.
In der Kaiserzeit wurden Liburnen zum hauptsächlichen Schiffstyp der römischen Flotte. Sie waren vielseitig verwendbar, so zur Überwachung der Schiffahrtswege, Bekämpfung von Piraten, Begleitschutz für die Handelsflotte, aber auch etwa zum Transport des Landheeres.
Ob Liburnen konstruktive Besonderheiten aufwiesen, die sie von anderen Ruderschiffen unterschieden, ist in der Forschung umstritten. Es gab sie offenbar in verschiedenen Größen, die kleineren zum Einsatz bei römischen Flussflotten, etwa auf Rhein und Donau.

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Jan van Eijk Offline

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19.02.2009 10:42
#4 RE: Galeere Antworten

Pamphile
Pamphile bezeichnet einen hauptsächlich in der Adria eingesetzten Kriegsschifftyp in der Flotte des Byzantinisches Reiches des 9. Jahrhunderts. Sie stellt den Nachfolgetyp der Liburne dar und wurde zusammen mit der größeren und häufiger verwendeten Dromone eingesetzt. Das etwas 20 m lange Holzschiff wurde von je einer Reihe Ruderer pro Bordseite angetrieben.

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Jan van Eijk Offline

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19.02.2009 10:44
#5 RE: Galeere Antworten

Dromone
Die Dromone war das überlegene byzantinische Kriegsschiff im 6. – 12. Jahrhundert.
Es basiert mit etwa gleichen Abmessungen auf der griechischen Triere. Im Gegensatz zu dieser hatte man zwei Ruderreihen übereinander und erreichte damit nicht die Höchstgeschwindigkeit des griechischen Schiffes (etwa 6 kn) mit drei Ebenen. Das Schiff mit 100 Riemen und fünfzig Ruderern in zwei Ebenen auf jeder Seite konnte im Gegensatz zur griechischen Trireme auch von ungeübten Ruderern bewegt werden. Zur Unterstützung bei längeren Anfahrten wurden Segel verwendet. Später kam es auch zu Veränderungen, so dass die Dromone im 10. Jahrhundert über Deckkastelle verfügte und bis zu 300 Mann Besatzung hatte. Das Schiff war dann etwa 50 m lang, ca. 5,5 m breit. Es konnte im Gefecht eine Strecke von etwa 7 Seemeilen pro Stunde zurücklegen, war aber nur bei günstigen Wetterbedingungen zu gebrauchen.
Die Hauptbewaffnung war neben einem kleinen Rammsporn das mittels Katapulten verschossene oder aus Siphonen versprühte Griechische Feuer, das erstmals bei der Belagerung von Konstantinopel (674-678) eingesetzt wurde.
Sie wurde auch zusammen mit der kleineren Pamphile eingesetzt, die im 9. Jahrhundert in die byzantinische Flotte eingeführt wurde.

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Jan van Eijk Offline

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19.02.2009 10:50
#6 RE: Galeere Antworten

Galeasse
Die Galeasse ist sowohl Segelschiff als auch Ruderschiff und wurde in erster Linie von der Republik Venedig während ihrer höchsten Blütezeit als Kriegsschiff verwendet. Sie ist als Weiterentwicklung der Galeere um 1570 entstanden. Der Name leitet sich vom italienischen Galea grossa ab. Der erste große Einsatz erfolgte in der Seeschlacht von Lepanto 1571.
Eine Galeasse war etwa 50 Meter lang und hatte zwischen 800 und 1.200 Mann an Bord. Galeassen waren höher gebaut als Galeeren und konnten so nur schwer geentert werden. Die Beseglung bestand aus drei Masten mit jeweils einem Lateinersegel. Tiefgang, Länge und Gewicht waren deutlich höher als bei den wendigeren Galeeren. So konnten die Galeassen auch deutlich mehr Bewaffnung tragen als Galeeren: Während bei Galeeren dieser Epoche alle Geschütze am Bug konzentriert waren, wurden die Bewaffnung der Galeassen über das ganze Schiff verteilt. So konnten Galeassen auch nach Backbord bzw. Steuerbord feuern, während die damaligen Galeeren nur in Fahrtrichtung schießen konnten. So rechnete man, dass die Kampfkraft einer Galeasse der Kampfkraft von fünf Galeeren entsprach.
In der Seeschlacht der Spanische Armada gegen die Englische Flotte, 1588 kamen auf spanischer Seite Galeassen mit 18 Kanonen und 26 leichteren Geschützen zum Einsatz. Diese konnten sich trotz des darauffolgenden Rückzuges und somit des Sieges des Gegners, besonders stark gegen die immerwährenden Winde zur Küste und in den Atlantik wehren, ganz im Gegensatz zu den Spanische Galeeren, die ihre Stärken vor Allem im Enterkampf besaßen.
Da jedoch Galeassen auf hoher See Segelschiffen, wie den Galeonen deutlich unterlegen waren, verschwand dieser Schiffstyp nach dem 16. Jahrhundert recht schnell wieder von den Weltmeeren.

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19.02.2009 10:52
#7 RE: Galeere Antworten
Galeone
Die Galeone ist ein Segelschiffstyp, der sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts herausbildete und bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts stark weiterentwickelt wurde. Galeonen waren große Kriegsschiffe, die mit zahlreichen Kanonen bewaffnet waren.
Galeonen waren zunächst vor allem in Spanien, Portugal und England verbreitet. Die Spanier benutzten ihre großen Galeonen, um Truppen und Ausrüstung für die Eroberung Amerikas westwärts über den Atlantik zu transportieren. Auf ihren Fahrten in der Gegenrichtung waren die Konvois mit erbeuteten Goldschätzen beladen und weckten immer wieder die Begehrlichkeiten vor allem englischer und französischer Piraten und Freibeuter.

Auch die Armada, die große Flotte, die Spaniens König Philipp II. 1588 zum Angriff auf England ausschickte, bestand zum Teil aus Galeonen. Die Spanier wurden allerdings trotz zahlenmäßiger Überlegenheit in einer Seeschlacht im Ärmelkanal von der englischen Flotte besiegt, da die kleineren englischen Galeonen wendiger und seetüchtiger waren und ihre überlegenen Kanonen besser zum Einsatz bringen konnten.
als Bild eine typische span. Galeone
ein Bericht über den Adler von Lübeck folgt

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19.02.2009 10:55
#8 RE: Galeere Antworten
Die " Adler von Lübeck"
die Adler von Lübeck
Die Adler von Lübeck, auch Der Große Adler oder Lübscher Adler genannt, war ein Kriegsschiff der Hansestadt Lübeck im 16. Jahrhundert. Sie war mit einer Länge über alles von ca. 78,30 m und einer Wasserverdrängung von etwa 2000 t das größte Schiff ihrer Zeit.
Die Adler wurde 1567 als Führungsschiff der Lübecker im Nordischen Krieg gegen Schweden in den Dienst gestellt, gelangte aber nicht mehr zum geplanten Kampfeinsatz. Mit knapp 150 Artillerierohren auf drei Geschützdecks kam das Kriegsschiff, das als ein Mischtyp aus Galeone und Karacke anzusehen ist, der Feuerkraft der späteren Dreidecker bereits recht nahe. Auch die viermastige Takelage bis zu rund 62 m Höhe nahm die Dimensionen der nachfolgenden Ära der Linienschiffe weitgehend vorweg. Nach Ende des Krieges 1570 wurde die Adler zum Frachtsegler umgebaut und u.a. für den Salzhandel mit der Iberischen Halbinsel eingesetzt, wo das für den Frachtbetrieb eigentlich ungeeignete Schiff schließlich 1581 leck schlug und abgewrackt wurde.
Daten:
Stapellauf März 1566
Länge 78,30m
Tiefgang 5,30m
Gewicht 750 t
Verdrängung 2000t
Mastspitze 62 m
Besatzung 1000 Mann
Bewaffnung:
8 x 48-pfünder
6 x 24-pfünder
26x 10-pfünder
4 x 5-pfünder
8 x 3-pfünder
10 x 6-pfünder
40 x 1,5-pfünder
36 Steinbüchsen

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19.02.2009 16:54
#9 RE: Galeere Antworten

Tireme
Die Tireme wurde aus der Bireme (mit zwei Ruderreihen) entwickelt, mit der Absicht, durch eine größere Zahl von Ruderern das Schiff noch schneller zu machen. Die damals mächtigste Waffe im Seekampf war der Rammstoß, dessen Wirkung mit der Geschwindigkeit zunahm. Herodot erwähnt Tiremen in Flotten des 6. Jahrhunderts v. Chr.
537 v. Chr. besiegten die Etrusker zusammen mit den Karthagern eine griechische Flotte vor Korsika (Alalia). Zu diesem Zeitpunkt war die Tireme schon als primäres Kriegsschiff etabliert. Auch die großen Seeschlachten der Perserkriege werden mit Tiremen ausgetragen. Im ersten Punischen Krieg trat Rom als neue Seemacht auf und kopierte die Tireme der Karthager. Die Römer führten die Enterbrücke (Corvus) ein und bewaffneten die Schiffe mit Wurfmaschinen, womit die Tireme noch einmal in ihrem Kampfwert gesteigert wurde. Die römische Tireme wurde damit etwas größer und schwerfälliger, konnte aber in der Schlacht von Mylae überzeugen
Die Länge der Tireme betrug maximal 37 m, die übliche Breite 4,5 m plus 1 m für die Ausleger der Riemen. Diese waren alle von gleicher Länge (4,2 m), aber unterschiedlicher Blattform in jeder Reihe auf jeder Seite (ähnlich der Bireme mit zwei Reihen). Jeder Riemen wurde von einem Ruderer bedient. Die Steuerung der Tireme erfolgte durch zwei seitliche Balanceruder oder beim langsamen Manövrieren durch asymmetrische Riemenbedienung. Das Schiff besaß zur Fortbewegung auf längeren Strecken Schiffsmast und Rahsegel, die vor der Schlacht abgebaut wurden, um die Beweglichkeit des Schiffes nicht zu beeinträchtigen. Die Verdrängung des Schiffes betrug ca. 45 Tonnen und durch Versuche mit Nachbauten konnte eine Höchstgeschwindigkeit auf kurzen Strecken von ca. 7 Knoten oder 13 km/h ermittelt werden. Zum Rammen im Gefecht wurde auf eine Geschwindigkeit von mehr als 10 Knoten beschleunigt.

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