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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Piraten in der Nord- und Ostsee
Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

10.09.2009 11:38
Paul Beneke Antworten

Im Krieg der Hanse gegen England besiegte Beneke die englische Flotte in der Seeschlacht von Zween 1468. In den nachfolgenden Jahren kaperte er zahlreiche englische Schiffe u.a. mit der „Peter von Danzig“. 1474 bat England um Frieden, der daraufhin am 28. Februar 1474 geschlossene Friede von Utrecht gab der Hanse wieder alle Handelsprivilegien zurück.
Paul Beneke geb. Anfang des 15. Jh., gest. um 1480
Als Folge dieses Sieges empfing auch der französische König Ludwig XI. die Danziger Kapitäne Jakob Voß und Nikolaus Veddric an seinem Hofe zu Mont Saint Michel und verbürgte der Hanse auf zehn Jahre Frieden und Handelsvergünstigungen.

Zu den berühmtesten Kaperzügen Benekes gehört der Überfall auf das unter burgundischer Flagge segelnde Handelsschiff "Thomas Portinari" (in einigen Quellen auch "St. Thomas" genannt). An Bord befand sich ein Triptychon zum Jüngsten Gericht, das der flämische Künstler Hans Memling im Auftrag eines italienischen Kaufmanns für eine Medici-Kirche in Florenz gemalt hatte. Beneke schaffte das Bild nach Danzig. Später wurde es - florentinischen Protesten zum Trotz - von Bürgermeister Reinhold Niederhoff der Marienkirche vermacht. Dort hängt heute eine Kopie, das Original befindet sich im Danziger Nationalmuseum.

Alle Genies hatten eine Klatsche... Einstein...Nostradamus...Van Gogh...warum soll es bei mir anders sein.

Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

10.09.2009 11:39
#2 RE: Paul Beneke Antworten

Dieweil das Schiffsvolk sieht, daß 1 die Welschen an Geschütz und Zahl überlegen sind, wird es zaghaftig und weicht zurück. Da hebt Paul Beneke in gar zornigem Mut zu seinen Preußen an und spricht: »Gesellen, wat do wi nu? Wat will hirut werden? Wo willen unde können wi dat verantworten? Nun wollte ich doch, daß ich diesen Tag nicht erlebt hätte, wo ich mit meinen Augen ansehen muß, daß so mancher deutsche Schiffsmann vor den Welschen verzagt und die Flucht nimmt. Sollen wir die Schande unser Leben lang tragen, daß die Kinder mit Fingern auf uns weisen und nachschreien:

Das sind die, die sich von den Welschen haben verjagen lassen? Gedenkt doch, welch einen Mut unsere Feinde, die Englischen, erhalten werden, daß die allezeit gewinnen und wir verlieren. Wie manchen frommen deutschen Seemann werden wir um Leib und Gut bringen!« Da beginnen sich die Preußen als Deutsche zu beweisen, unverzagt wie die Löwen zu den Welschen hinzudrängen und sie zu schlagen. _

Worte aus dem zu Anfang des 16. Jahrhunderts verfaßten, von Gustav Freytag ins neuere Deutsch übertragenen Bericht des lübischen Chronisten Reimar Kock. »Ich will einem deutschen Helden die Ehre tun und seine Historia getreulich beschreiben«, beginnt Kock seine Schilderung der Taten des Danziger Hanseadmirals und Kaperfahrers Paul Beneke. In einem anderen Bericht aus jener Zeit, der Detmar-schen Chronik, wird Beneke als »en hart Sevogel« charakterisiert.

Der kühne Seemann wird um 1440 geboren. Schon als junger Mann erwirbt er sich legendären Ruhm. So macht er als Schiffsjunge in der Seeschlacht bei Bornholm am 26727. September 1455 mit seinem Enterbeil den Führer der Dänen kampfunfähig. Auch beim Überfall auf Anholt, 1466, zeichnet er sich hervorragend aus.

Zur historisch überragend bedeutsamen Gestalt wird Beneke durch sein verwegenes Wirken im großen Krieg zwischen England und der deutschen Hanse, 1468 bis 1474. Der »harte Seevogel« hat maßgeblichen Anteil daran, daß das gewaltige Ringen um die Vorherrschaft auf den Nordmeeren zugunsten der Deutschen ausgeht und die Hanse auf weitere 100 Jahre die Führungsmacht im Norden bleibt.

Im Jahre 1468 hat der englische König zum großen Schlag gegen die Hanseaten ausgeholt. Die deutschen Kaufleute in London werden gefangengenommen, manche sogar hingerichtet. Ihre Besitztümer konfisziert man. London will die Macht der Hanse brechen und Nord- wie Ostsee englischer Gewalt unterwerfen.

Dagegen formiert sich der hansische Widerstand. Im Seekrieg gegen England lauert Kapitän Beneke mit seiner »Mariendrache« auf Beute. Zu Neujahr 1470 kapert er die »John of Newcastle«, sein erstes größeres englisches Schiff. Im darauffolgenden Jahr gelingt dem Danziger Seehelden eine ganze Reihe tollkühner, schier unglaublicher Streiche gegen Engeland: So setzt er den Bürgermeister von Dover gefangen, nachdem er ihn durch Hissen der französischen Fahne getäuscht und an Bord gelockt hat. Dann schießt er nicht weniger als 18 vor der Küste liegende englische Handelsschiffe in Brand.

Wenig später sichtet Beneke im Ärmelkanal französische Schiffe. Kein Zweifel: Es ist die Flotte mit dem Londoner Lord-Mayor, der von einem Besuch in Frankreich heimkommt. Beneke stürzt sich auf die Schiffe, nimmt die englischen Würdenträger gefangen, beschlagnahmt alles britische Gut. Dann läßt er die Franzosen, kaum daß sie fassen können, was eigentlich geschehen, wieder laufen.

Bald darauf werden Beneke mehrere englische Kriegsschiffe gemeldet, darunter die »Saint John«, das mächtige Flaggschiff, die vor der holländischen Küste liegen. Der Seevogel sendet zwei beherzte Danziger seiner Mannschaft aus, die mit List an Bord des englischen Flaggschiffs gelangen und heimlich flüssiges Blei in die Angeln des Steuerruders gießen. Am nächsten Morgen fährt Beneke in dichtem Nebel wie der Kapitän eines Geisterschiffes auf die Engländer zu, schießt eines ihrer Schiffe zusammen, kapert das zweite und nimmt auch die bewegungsunfähige »Saint John«.

Endgültig zum furchtbarsten Schrecken des Feindes wird Paul Beneke, als er am 3. Oktober 1472 mit der »Peter von Danzig« eines der gewaltigsten hansischen Kriegsschiffe als Kommandant übernimmt; es hat 350 Mann Besatzung an Bord. 1473 gelingt dem zum Admiral beförderten harten Seevogel der größte Schlag: Er kapert in kühnem Handstreich die schwerbewaffnete »Sankt Thomas«, ein für England fahrendes, mit burgundischer Flagge getarntes Schiff einer florentinischen Gesellschaft. Unermeßliche Reichtümer erobert Beneke der Hanse, darunter Memlings berühmtes Altarbild »Das Jüngste Gericht«, das der Seefahrer seiner Heimatstadt Danzig für die Marienkirche schenkt.

Nachdem Beneke auch die kurzzeitig mit London verbündeten Franzosen geschlagen hat, muß England 1474 im Vertrag zu Utrecht die Vorherrschaft der Hanse hinnehmen. Der Seevogel stirbt, vermutlich an Cholera, um 1480 in seiner Heimatstadt. Doch bleibt er als Danziaer Seeheld unsterblich.

Alle Genies hatten eine Klatsche... Einstein...Nostradamus...Van Gogh...warum soll es bei mir anders sein.

Jan van Eijk Offline

Admiral


Beiträge: 442

10.09.2009 11:40
#3 RE: Paul Beneke Antworten

Och, Ghessellen / wath do wy nu? wath wyl hyr uth werden? wo wille unde kane wy duth voranthwerden? Nu wolde yck doch / dath yck duffen Dach nycht affgeleueth / dath yck myth mynen Oghen moeth anssen / dath sso mennych erlyker dudisker Krygesman unde Schipman vor den Walen vorsageth de Fflucht nymth · Wath hebbe wy doch vor Orsake? wath maketh uns sso vorsageth? were uns nycht erlyker / dath wy alle vor unssen Vyenden um unsses Vaderlandes Vryheyth ghestortheth unde thor Stede ghebleuen / alsse dath wy de Schande unsse Leuelanck schalen dragen / dath uns ock de Kyndere myth Ffyngeren anwyssen unde naseryen: Dath syn / de synck van den Walen hebben lathen yaghen! Ghedenth doch / welck enen Moeth unsse Vyende / de Engelsche / werden thugen / dath sse alle Tydt wynnen unde wy vorloren · Wo mennyghen fframen dudisken Copman unde Schyypman werde wy umme Lyss unde Gudt brynghen · Och/hedde wy uns des Speles nycht vorghenamen: Were vele bether / wy hedden yo es ghude Mathe ghehath / dath uns de Walend ere Leue lanck vor de Ogen nycht ghekregen hedden · Hebbe ych nycht tho yuw tho varen ghespraken: Broder / dar were wol ene ghode Buthe vorhanden / auerst sse wyl Arbeyth kosten · Welde ghy alle alsse ych Ernst bewysen / sse schold uns nycht enstan · Auerst vnuorscgrockken Herthe unde Ffusste wyllen dar tho horen · De Galeyde ys groth / dar tho eyn unschuselyck Best anthosende / des ghy nycht ghewanen syn / vele Ffolcke unde Gheschutthe thotherusteth · Auerst yd syn Walen unde nene Dudiske · Sso wy auerst unssen Voruederen na myth Herthen unde Ffssten wolden Dudisken syn / sso scholde uns de Buthe nycht enstan unde unsse Leuedaghe uns gudt doen · Do repe ghy alle: Ich scholde anders an yuw nycht vynden / den dath dudisken Menneren wol anstende · Och grothe Goth / nu moth yck myth mynen oren anhoren / dath de Walen uns naropen: Sso schal me de dudisken Hunda yaghen Scholde nycht eyn erlyker Dudisker leuer steruen alsse ssodans horen

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