Chiao Kuo-Fu-Jen (um 1640– ?): Räuberin im Reich der Mitte
Dichter besangen ihre Schönheit und ihre Tapferkeit, die „Kleinheit ihrer Füße“ und ihre Skrupellosigkeit. Chiao Kuo-Fu-Jen war eine der größten und erfolgreichsten Piraten-Ahnführerinnen in der chinesischen Geschichte. Über ihre europäischen Kollegen hätte sie wohl nur lachen können: Kuo-Fu-Jen befehligte nicht wie sie 500 Mann – sie hatte mehr als 500 Schiffe unter ihrem Kommando. Chiao Kuo-Fu-Jen griff keine europäischen Segler an, sondern konzentrierte sich auf die Dschunken der ihr verhassten Herrscherfamilie. Ihre Flotte operierte im Gelben Meer, sie plünderte aber auch die koreanische Küste. Als ihr immer mehr Kriegsschiffe nachstellten, zog sie sich weiter nach Süden zurück und verschwand eines Tages aus der Geschichtsschreibung. Was mit ihr passierte, ist unbekannt. Etliche ihrer Dschunken schlossen sich anderen Piraten an. Ein Gerücht besagt, dass die von den Dichtern besungene „liebliche Blume“ sich mit großem Reichtum zur Ruhe gesetzt hat.
Saskia von Paland entsendet euch einen Gruß "Es tut mir leid, dich hier zu sehen, aber wenn du wie ein Mann gekämpft hättest, müßtest du jetzt nicht wie ein Hund hängen."