Das Schiemannsgarn, auch Takelgarn, wurde aus alten Tauen gewonnen und von den Seeleuten dazu benutzt, Leinen und Trossen zu umwickeln. Schiemannsgarn drehen oder Schiemannsgarn spinnen war auf Segelschiffen eine untergeordnete Arbeit, die bei Schönwetter erledigt wurde. Weil sie recht langweilig war, erzählten sich die Seeleute unterdessen, was sie erlebt hatten und worüber sie sich Gedanken machten - Sagen, Schwänke und Döntjes gehörten dazu. Auf diese Weise bekam Schiemannsgarn spinnen mit der Zeit eine andere Bedeutung: das Erzählen wurde Hauptsache, die Arbeit Nebensache, bis man das Erzählen allein so bezeichnete. In jüngerer Zeit ersetzte Seemannsgarn spinnen oder kurz Garn spinnen die alte Redewendung, und unter echtem Seemannsgarn versteht man heutzutage jene Erlebnisberichte von Seeleuten im Grenzbereich zwischen Wahrheit und Phantasie, die alle etwas undurchsichtig, dafür aber glaubhaft-eindrucksvoll sind. Allerdings weiß der Zuhörer nie genau, ob er auf den Arm genommen wird oder nicht. Oft wird der Wahrheit so viel hinzugedichtet, dass aus einem kleinen Fisch plötzlich ein Monsterhai wird oder Riesenkraken sogar ganze Schiffe ins Verderben ziehen. Zum Seemannsgarn gehören auch die Erzählungen über den Klabautermann, Seeungeheuer, Wassermänner und Nixen sowie unheimliche Geschichten, z.B. über „Magnetberge“, die die Schiffe anziehen und zerschellen lassen, Geisterschiffe wie den Fliegenden Holländer, oder Schiffsfriedhöfe im offenen Meer (entstanden durch die Sargassosee im Atlantik mit ihren "Schlingpflanzen" - großen frei im Wasser schwebenden Braunalgen der Gattung Sargassum). Modernes Seemannsgarn bezieht sich auch auf Geschichten über UFO-Sichtungen und Verschwinden von Schiffen im Bermuda-Dreieck.
Volle Segeln und ne Handbreit Wasser unnerm Kiel Es gibt keinen Kurs zu einem Ort, der nicht gefunden werden will. Andernfalls wüsste doch ein jeder wo dieser Ort ist.
gibt, neben vielen anderen, ein ganz schönes buch mit gesammelten schiffermärchen, leider ohne quellenangaben, also nur eingeschränkt brauchbar aber immerhin sehr schön zu lesen:
Trommer, Harry: Leuchten des Meeres, Rostock 1966.
das ist doch mal ein Tipp, aber mal im Vertrauen, erzählen wir auf einem Markt nicht auch nur Seemannsgarn, um sich mal über den Touri-deppen abzulachen
Alle Genies hatten eine Klatsche... Einstein...Nostradamus...Van Gogh...warum soll es bei mir anders sein.
gibt auf 99% der märkte ja leider sowieso nur seemannsgarn, quer durch die epochen...und nichtmal museumsveranstaltungen kann man mehr trauen, da is auch nur noch viel schund...ausnahmen bestätigen natürlich die regel...